HSV Cottbus Herren I – Rot Weiß Schönow – SC Potsdam II

Spieltag in Potsdam

Laut einem Wikipedia-Eintrag, aus dem Jahre 2017, gibt es in Schönow 6167 Einwohner. Sieben von ihnen trainieren anscheinend Volleyball im Wohnzimmer des Trainers. Warum, klären wir zu einem späteren Zeitpunkt.
Fangen wir doch zunächst um 7:48Uhr in Cottbus an, als an diesem Tag die erste vorweihnachtliche Story seinen Lauf nahm und der kleine Norman einfach vergessen wurde. Angelehnt an „Kevin allein in New York“, stand unser Norman allein am Weltspiegel. Zum Glück lebt Norman nicht wie Kevin im Jahre 1992 und konnte mit seinem Smartphone nochmal nachfragen, ob der Treffpunkt wirklich am Weltspiel war. Ein Hoch auf die Digitalisierung! Nachdem die Jungs noch eine Keksrunde🍪 an der Jet-Tankstelle eingelegt hatten wurde auch unser letztes Spieltagsmitglied eingesammelt.

Auf nach Potsdam!

Pünktlich 30min vor der Hallenöffnungszeit kamen wir in der Landeshauptstadt an. Besondere Vorkommnisse während der Fahrt? Bis auf ein paar unangenehme Winde💨🤢 im Fahrzeug eigentlich keine. Springen wir deshalb gleich in die Halle, welche pünktlich um 09:56Uhr geöffnet wurde. – Die Idee, die Heimmannschaft das zwote und dritte Spiel des Tages zu geben, bleibt immer noch eine der grandiosen Änderungen der letzten Jahre. – Die Gastmannschaften fristgerecht eine Stunde vorher in die Halle zu lassen wird seit diesem Zeitpunkt nahezu punktgenau eingehalten. Sollten wir auch mal drüber nachdenken. 🤔 Aber hey, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, also gewöhnen wir uns auch daran.

Jetzt hieß es aber endlich in den ersten heiß ersehnten Spieltag zu starten. Trainer Neuling Denny gingen anfangs noch so viele Sachen durch den Kopf. „Wird das hohe Abwehrspiel umgesetzt, – werden sich die Trainings mit den zahlreichen hochgebaggerten Zuspielen der Mitten aus dem Hinterfeld bezahlt machen? Die Antwort … NEIN. Mit dem ersten Schritt in die Halle, reagierte nahezu jeder Gast gleich. Kurzer Blick nach oben und Kopfschütteln. Oft werden wir sehr nett auf die Durchführungsbedingungen hingewiesen. Aber diese Halle passte da irgendwie so überhaupt nicht rein. Maximale Deckenhöhe von 5,50 – 6,50 Meter und zwei Drahtseile, welche jeweils knapp 5 Meter über der hohen Annahme Position 6 prangerten und nur darauf warteten eine perfekte Annahme nach der anderen zu verschlingen. Eine erste Notiz in Dennys Hausaufgabenheft: Nicht nur das einarmige reißen im Wohnzimmer der WG mit den Jungs zu trainieren, sondern auch schnelle flache Annahmen.

Nun gut, wir nahmen es sportlich und unser fast 💯jährige Annahmeriegel kramte aus seiner Annahmehistorie fast jede abrufbare flache Annahmekunst heraus. Zwei Dinge die im ersten Spiel dagegen nicht so richtig funktionieren wollten war zum einen die Tatsache, dass die Arme der Blockspieler aus Schönow einfach nicht brechen wollten, wenn wir mit Mach 5 in diese reinkloppten💪 und zum anderen ein Aufgabenspiel, welches teilweise wahrlich einer „Aufgabe“ glich😪. Nach dem knappen ersten Satz ging die Ruhe in den folgenden Sätzen leider verloren. Da konnte auch der zweite vorweihnachtliche Bote an diesem Tag keine Besinnlichkeit im Team erwecken. Sobald der Ball auch nur die Decke tuschierte rieselte es kleine weiße Flöckchen von der Decke 🌨, welche einem zugegeben schon zum leisen Summen von „Schneeflöckchen Weißröckchen“ animierten. Einzig für das Schiedsgericht war Schneegraupel nicht immer ein eindeutiger Indikator für eine Deckenberührung. Na ja, wir allen hatten eben nicht unseren besten Tag🤷‍♂️. Immerhin kam so auch unser „Weltspiegel- Kevin“ zum Einsatz und durfte einmal das Spielfeld kehren🧹. Am Ende musste man neidlos anerkennen, dass die Schönower griffiger waren und den „1. Drahtseilakt“ des Tages nach 1:15h mit 3:0 für sich entschieden.
Was an einem solchen Tag noch fehlt ist ein 2:3, welches man auch mit 3:1 hätte gewinnen können und dabei der entscheidende Angriff beim Stand von 24:23 wie ein Strich ins Aus gehauen wird. Achtung Spoiler Alarm‼️ Es sollte genau so kommen. Aber der Reihe nach…
Unweit von uns ereignete sich eine Erschütterung der Macht. 💥🌪In der Uni-Halle Golm eröffnete Thomas Schulze das Spiel zwischen den USV Potsdam II und USV Postdam I unter einem schier unmenschlichen Druck mit einem atemberaubenden Aufschlag von unten. Libero Marcus Lungwitz nahm die Herausforderung an und spielte ihn waghalsig zurück. Was in der Folge passierte raubte allen beteiligten Zuschauern entweder die Spucke oder sorgt noch heute für Schnappatmung. Die Menge tobte als die Rally um den ersten und scheinbar auch entscheiden Punkt zu Gunsten des USV Potsdam II ausging. Der Satz ging in der Folge 25:19 an den USV Potsdam II. Wir vermuten, dass in der Folge jede Menge Kinder🚼🚼🚼👶👶👶👨‍👩‍👧‍👦👩‍👩‍👧‍👦👨‍👨‍👧‍👦 in Potsdam gezeugt wurden um diesen epischen Moment gebührend zu feiern.
Was so außergewöhnlich an diesem ersten Punkt? Schaut selbst, doch setzt euch vorher hin. Es könnte euch umhauen:

Erschütterung der Macht

Zum ungefähr selben Zeitpunkt verloren wir unseren ersten Punkt mit einer weitaus weniger spektakulären Annahme an die Hallendecke, gefolgt von abermaligem Schneegestöber 🌨☃️. Auch schön, aber lange nicht so monumental.
Im zweiten Spiel des Tages durfte unser Micha mal als Pritschmaus🐭 beginnen. Er hatte seine Sache zum Ende des letzten Satzes gegen Schönow gar nicht so schlecht gemacht (Maximales verbales Lob vom Trainer!) und brachte eine gewisse Konstanz in unser Spiel. Was ebenfalls konstant im Team blieb, war die Fähigkeit dauerhaft einzuschätzen wie hart ich mit einer flachen Hand gegen einen Volleyball hauen muss, um ihn in 81 Quadratmetern unterzubringen und ihn dabei auch noch nach ca. 9,13 Metern mindestens 2,43 Meter über den Boden zu halten. Dieser scheinbare Voodoo-Puppen-Fluch👹 der an diesem Sonntag auf fast allen Spielern lastete, zog sich durch das gesamte Spiel. Rationaler war es einfach nicht mehr erklärbar. Trotzdem schafften wir es sowohl den ersten als auch den dritten Satz positiv für uns zu gestalten, so dass wir im vierten Satz die Möglichkeit hatten die ersten drei Punkte der Saison einzufahren. Na ja, der aufmerksame Leser kennt den für uns sehr bitteren Ausgang schon. Im Anschluss vercoachte sich der Trainer Denny noch das ein ums andere Mal, weshalb am Ende des Tages nur ein Punkt auf der Habenseite stand😫😭😭😭😭.

Da die sieben Jungs aus Schönow, scheinbar häufiger Pritschen und Baggern im Wohnzimmer trainieren, als das Heimteam selbst, gewannen sie auch das abschließende Spiel relativ deutlich mit 3:0. Glückwunsch💐