HSV Cottbus Herren I – Elstwerdaer SV 94 – VC Blau-Weiß Brandenburg
Nicht einmal eine Woche nach der Wohnzimmerniederlage, war es wieder soweit. Wir durften das erste Heimspiel der Saison ausrichten. Ein Heimspiel also… in einer, bis dato, fremden Halle für 90% der Mannschaftszugehörigen… Aber immerhin weniger weit als für unsere Gäste. Die Anfahrt stellte sich diesmal auch nicht so chaotisch dar, denn unser „Weltspiegel-Kevin“ fand selbst bis dahin. Nachdem alle 3 Mannschaften die neue Halle begutachtet hatten, trat zunächst „Das Maß aller Dinge“ gegen Brandenburg an. Mit einer offensichtlichen Genmutation in Form einer Gliedmaßenverlängerung des elsterwerda‘schen Außenangreifers, peitschte dieser seine Mannschaft zum 1. Satzgewinn. Brandenburg ließ sich jedoch nicht lumpen und holte sich den Ausgleich, nicht zuletzt durch die Wirbelsäulenakrobatik ihres Diagonalspielers. „Das Maß“ brachte als Antwort auch einen frischen Diagonalspieler dessen Maße mehr in Richtung Muskel Masse gingen, doch seine Leistung überzeugte, … vorerst. Nach 5 Sätzen und unglaublich guten und bedachten Schiedsrichterentscheidungen, war es der Tabellenführer, der einen weiteren Sieg verbuchen konnte. Hochmotiviert und mit einem Kader, der durch den ominösen Heimspielfaktor das Protokoll mehr als ausfüllte, ging es nun in unser erstes heimisches Auswärtsspiel. Der erste Satz ließ uns sofort spüren, wozu der Junge mit seiner Peitsche als Arm fähig war, wie gut sich die geballte Dynamik der gegnerischen Mittelblocker gegen uns auswirkt und welch gutes Augenmerk der zweite Schiedsrichter entwickelt, wenn man ihn VOR dem Spiel schon auf seine vermeintliche Sehschwäche anspricht. (0:1) Nach diesem Weckruf kamen nun unsere Geheimwaffen zum Tragen. Die Aufschlagquote, die sich im Vergleich zum Wohnzimmerspieltag um ca. 850% verbessert hatte, konnte nur noch vom Schnellangriff getoppt werden, womit wir sowohl den Gegner als auch uns überraschten und den zweiten Satz gewannen. (1:1) Im dritten Satz zog unser Trainer dann auch noch ein weiteres Ass aus dem Ärmel und brachte den Spieler, um den die ganze Mannschaft herum aufgebaut wurde. Dieser konnte seine Leistung aus dem Aufschlagtraining hervorragend abrufen und sorgte zudem für eine absolut verwunderliche Statistik, die jedoch wesentlich zu unserem zweiten Satzgewinn beitrug, doch dazu später mehr. (2:1) Der Anfang des vierten Satzes stellte für das „Maß aller Dinge“ einen herben Schlag dar. Bis zu deren ersten Auszeit gelang es ihnen nicht einen Ball über das Netz zu bringen, auch wenn sie es versuchten. Dank der calciumbasierten Ernährung hatte unsere Blockreihe gestählte Knochen, die jeden Ball zurückbeförderte. Diesen Vorsprung konnten wir jedoch nicht bis in die Crunch-Time retten und es kam dazu, dass zum entscheidenden Zeitpunkt wieder das Ass gezogen werden musste. Mit guter Abwehrarbeit und einem finalen Blockpunkt brachten wir es dann zu Ende. (3:1)
Das zweite Spiel begann wie das Erste, von vielen falschen Entscheidungen, bis hin zum völligen Verlust der Bewegungsfähigkeit mancher Spieler, war alles dabei. (0:1) Doch als der Schiedsrichter sich dann im zweiten Satz auch mal wieder einbringen wollte, wurde es auf der anderen Netzseite unruhig. Die Denkpausen des Schiedsrichters zogen sich ins schier Unendliche und auch die Spieler brauchten in etwa nochmal solange, um das Urteil irgendwie nachvollziehen zu können. Doch wir sind ja erprobt auf diesem Gebiet, man erinnere hier beispielsweise an den „Grenzschützen“ in Potsdam. So sorgte zeitweise fehlende Annahme, sowie ein kaputtgespielter Diagonalangreifer auf der Gegnerseite zu einem 1:1 Ausgleich nach Sätzen. Die beiden folgenden Sätze waren geprägt von unserem Heimvorteil, denn selbst die Auswechselspieler wurden von der herrlichen Melodie einer perfekt gestimmten Vuvuzela des Edel-Fans, aus dem Schlaf und mitgerissen. Das „Ass“ packte noch zusätzliche Asse auf sein Board und trug somit noch weiter zu der bereits genannten ominösen Statistik bei. Denn wenn man seine komplette „Feld“zeit betrachtet, war er länger hinter der Grundlinie als eigentlich im Feld… (2:1) Im vierten Satz wurde der Trainer dann übermütig. Im Wissen, dass unser Neuzugang seine „Bälle“ bereits vor Spieltagsbeginn im Eingang der Halle gelassen hatte, wechselte er ihn, und damit den späteren MVP, die Geheimwaffe, ein. Dieser sorgte mit seiner herausragenden Bilanz von 100% direkt verwandelten Angriffen (EINEM!) für ein schnelles Satz- und Spielende und wurde noch bis in die Dusche gefeiert wie ein junger Gott. (3:1)
Am Samstag dürfen unsere Mädels den aktuellen Spitzenreiter, 1.VC Wildau, ärgern. Wir sind gespannt ob es ihnen gelingen wird.